Eine der modernsten Notaufnahmen Niedersachsens entsteht
Das Dammer Krankenhaus St. Elisabeth freut sich über eine Förderung des Landes Niedersachsen für die Zentrale Notaufnahme (ZNA). Somit kann in Damme nun eine der modernsten Notaufnahmen Niedersachsens mit fast komplett digitalisierten Abläufen entstehen.
Der Krankenhausplanungsausschuss hat sich jetzt dafür ausgesprochen, dass die Baumaßnahme der ZNA mit rund 18 Millionen Euro unterstützt wird, davon im Investitionsprogramm 2023 mit zwei Millionen Euro. Bei geplanten Gesamtkosten für die ZNA von rund 20 Millionen Euro entspricht dies einer Förderung von über 90 Prozent. „Das ist ein deutliches Zeichen für unser Haus und unterstreicht den Stellenwert unseres Leistungsangebots für die Region“, so Geschäftsführerin Claudia B. Conrad.
Die Zentrale Notaufnahme bildet optimale Abläufe in der Notfallversorgung sowohl für die Liegendzufahrt wie auch für fußläufige Patienten. Für den Neubau müssen das seit den siebziger Jahren bestehende Wohnheim und die Krankenpflegeschule weichen. Der Baubeginn der ZNA ist in der zweiten Jahreshälfte 2024 geplant.
„Der Neubau wird uns helfen, die Behandlungsprozesse zu optimieren“, sagen Leitender Arzt Dr. Thorsten Hagemann und Thomas Tönsing (Abteilungsleitung ZNA/Intensivstation): „Die Interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Fachbereiche wird durch die neu geschaffenen Räumlichkeiten und die Weiterentwicklung einer umfassenden Digitalisierung nachhaltig unterstützt. Für unsere Region ist das ein wichtiger Schritt zur Optimierung der Notfallversorgung.“
Das Team der Zentralen Notaufnahme unter ärztlicher Leitung von Dr. Hagemann steht den Patienten rund um die Uhr bei allen Notfällen zur Verfügung. Es hilft gerne in der Akutsituation oder vermittelt an zuständige Bereiche weiter.
In der zentralen Notaufnahme, strukturgeprüft durch den medizinischen Dienst, sind alle Fachabteilungen des Krankenhauses in der Patientenversorgung involviert. Dazu zählen die Innere Medizin mit Gastroenterologie und Kardiologie, Neurologie, Allgemein- und Visceralchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, sowie die Gynäkologie und Geburtshilfe.
Darüber hinaus stehen alle notwendigen Untersuchungsmethoden, wie z. B. Sonografie, Röntgendiagnostik, Computertomografie und MRT rund um die Uhr zu Verfügung.
So kann an 365 Tagen, 24 Stunden eine interdisziplinäre Versorgung der Patienten sichergestellt werden. Je nach Erfordernis und Schwere der Erkrankung werden die Patienten auf der Beobachtungsstation, die der zentralen Notaufnahme angeschlossen ist, oder auch auf der Intensivstation weiter versorgt.
Die Versorgung und Behandlung der Patienten erfolgt nicht immer strikt nach der Reihenfolge des Eintreffens, sondern nach der medizinischen Dringlichkeit (Triagesystem). Daher kann die Wartezeit in Abhängigkeit der zu versorgenden Erkrankung bzw. der Fachabteilung variieren. Denn die Patienten erreichen die ZNA auf unterschiedlichen Wegen: Mit dem Notarzt / Rettungsdienst, mit einer Notfall-Einweisung von niedergelassenen Ärzten, als Notfallpatient ohne Einweisung. Dabei muss sich die Reihenfolge der medizinischen Behandlung nach der Dringlichkeit richten. Die Ersteinschätzung der Behandlungsdringlichkeit erfolgt direkt nach dem Eintreffen in der ZNA durch entsprechend geschultes Pflegepersonal. Die ZNA nutzt hierfür das Manchester Triage System: Patienten werden innerhalb weniger Minuten nach Eintreffen in der ZNA von den Pflegekräften in das Triage-Zimmer gebeten und dort werden nach standardisiertem Ablauf wichtige Fragen gestellt und einige Befunde erhoben. Hiernach wird die Behandlungsdringlichkeit eingeteilt. Diese bestimmt die Dauer der Wartezeit zum ersten Arztkontakt.
Je nach Umfang der diagnostischen Maßnahmen und Anzahl der Patienten in den Untersuchungsräumen kann der Aufenthalt dann auch mal länger dauern. Das Team der ZNA bittet um Verständnis, wenn es zu Wartezeiten kommt. Die Entscheidung über die weiteren notwendigen Maßnahmen oder die Art der Versorgung (ambulant / stationär) hängt unter Umständen von bestimmten Laborwerten oder weiteren diagnostischen Maßnahmen ab. Bis alle Befunde aussagekräftig vorhanden sind, kann es manchmal ein paar Stunden dauern. Dann wird entschieden, ob eine stationäre Aufnahme notwendig ist. In vielen Fällen reicht eine ambulante Diagnostik und Behandlung aus.
Für die Fragen und Anregungen der Patienten und Angehörigen hat das Team stets ein offenes Ohr. Es weist darauf hin, dass allerdings jeder priorisieren sollte, mit welchen Beschwerden er die ZNA aufsucht, um wirklich dringliche Fälle nicht zu blockieren.