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Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg stellt sich neu auf

Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg stellt sich neu auf

Dr. Anno Feldmann kehrt als Chefarzt in die Abteilung zurück

Nach drei Jahren Unterbrechung übernimmt Dr. Anno Feldmann erneut die Leitung der Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Josefs-Hospital in Cloppenburg. Bereits zuvor hatte der erfahrene Mediziner 27 Jahre als Chefarzt in Cloppenburg gewirkt und wird nun die Neuaufstellung der Abteilung vorantreiben.

„Ich freue mich sehr, in ein vertrautes Umfeld mit einem engagierten Team zurückzukehren. Die Geburtshilfe hier in Cloppenburg, ihre Mitarbeiter und die Menschen, die sich vertrauensvoll bei einer Geburt ihrer Kinder in unsere Hände begeben, liegen mir sehr am Herzen“, betont Dr. Feldmann.

An seiner Seite kümmert sich Leitender Oberarzt, Julian Kreienborg, um die Weiterentwicklung des Fachbereiches. Es ist beabsichtigt, dass Kreienborg die Chefarztrolle von Dr. Feldmann nach einem Jahr übernimmt, der sich danach wieder in den Ruhestand verabschiedet. Bis dahin werde man die langjährige Erfahrung und modernste Medizin gezielt nutzen, um im engen Austausch mit den Mitarbeitenden die Versorgung für die Patienten weiter zu verbessern.

„Zur Neuaufstellung gehören auch ein ergänztes OP-Angebot sowie zusätzliche ambulante Leistungen, die wir unseren niedergelassenen Kollegen und ihren Patienten anbieten können. Damit schaffen wir aus medizinischer Sicht die Voraussetzungen, die Gynäkologie und Geburtshilfe zukunftsfest auszurichten“, erklärt Dr. Feldmann.

Geburtshilfen in Deutschland mit großen Herausforderungen konfrontiert

Andreas Krone, Geschäftsführer des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg, ist dankbar für die Leistung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gynäkologie und Geburtshilfe: „Ich bin unfassbar stolz auf unser Team, das seit vielen Jahren herausragende Arbeit leistet. Das sehen wir immer wieder durch den großen Zuspruch der Eltern, die ihre Kinder bei uns zur Welt bringen. Allerdings sind auch wir in Cloppenburg mit Herausforderungen konfrontiert, die viele Geburtshilfen in ganz Deutschland betreffen.“

Mit einem Blick auf die Kliniklandschaft zeigt sich: Die Lage der Geburtshilfen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert, immer weniger Kliniken können überhaupt noch eine Geburtshilfe anbieten. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes boten 2021 von den bestehenden 1.887 Krankenhäusern nur noch etwas mehr als 32 Prozent eine Geburtshilfe an; 1991 waren es noch 2.441 Krankenhäuser mit knapp 50 Prozent, die Entbindungen durchführten.

„Die Tendenz ist weiter fallend“, ergänzt Krone: „Die politischen Rahmenbedingungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Kliniken werden über sogenannte Fallpauschalen für bestimmte Leistungen mit einem festgelegten Satz entlohnt. Das gilt gleichermaßen für die Geburtshilfe. Für eine natürliche Geburt gibt es pauschal beispielsweise 3.300 Euro, für einen Kaiserschnitt 4.500 Euro – ganz egal, wie kompliziert die Geburt ist oder wie lange der Vorgang dauert. Bedeutet: Kliniken brauchen viele Geburten, um wirtschaftlich zu arbeiten.“ So gäbe es unabhängig der Geburtenzahl Grundkosten für medizinische Geräte, Räumlichkeiten, Sachmittel und natürlich das Personal. In Cloppenburg kamen im Jahr 2023 585 Kinder zur Welt. „Für einen wirtschaftlichen Betrieb der Abteilung ist eine Steigerung der Geburten wichtig“, resümiert Krone. Dazu sei es immer schwieriger ausreichend Personal zu finden. Das gelte insbesondere für Hebammen.

Familiäre Atmosphäre bei gleichzeitig hoher Kompetenz

Dr. Feldmann: „Die Klinikleitung und das gesamte Team engagieren sich sehr für die Geburtshilfe. Vor allem die familiäre Atmosphäre bei gleichzeitig hoher Kompetenz hat sich seit Jahren bewährt und wird auch von Müttern und Vätern sehr gut angenommen.“ Mit der Neuaufstellung und Weiterentwicklung sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft getan.

„Doch das allein reicht auf Dauer leider nicht. Vor allem brauchen wir wirtschaftliche Stabilität“, unterstreicht Geschäftsführer Krone: „Unter den vorherrschenden politischen Rahmenbedingungen ist dazu auch zwingend eine Anpassung der Vergütung für Geburtshilfen sowie insgesamt finanzielle Unterstützung für die Kliniken in Deutschland notwendig – wie sie seit Monaten von der Deutschen Krankenhausgesellschaft gefordert wird.“