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Neue CRT-D-Systeme machen Ganzkörper-MRT-Scans auch für Patienten mit Herzschwäche sicher

Neue CRT-D-Systeme machen Ganzkörper-MRT-Scans auch für Patienten mit Herzschwäche sicher

 

Ab heute versorgt das Team der Kardiologie des St. Marienhospitals Vechta seine Patienten mit Herzschrittmachern zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-D), die als erste und einzige für die Magnetresonanztomografie (MRT) sowohl mit 1,5 als auch mit 3 Tesla zugelassen sind. Dieses spezifische Leistungsspektrum umfasst ein vollständiges Portfolio implantierbarer Herzsysteme, die alle für die Nutzung in Verbindung mit MRT-Scans zugelassen sind – ein großes Plus für Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche), lebensbedrohlichen Arrhythmien oder erhöhtem Risiko für plötzlichen Herzstillstand.

Eine Herzschwäche liegt vor, wenn das Herz nicht in der Lage ist, genug Blut durch den Körper zu pumpen, um einen ausreichenden Kreislauf und die Versor-gung aller Körpergewebe aufrechtzuerhalten. CRT-D-Systeme werden zur Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt. Sie unterstützen das Herz dabei, effizienter und in einem regelmäßigen Rhythmus zu pumpen und somit die Lebensqualität der Patienten zu steigern. Darüber hinaus helfen sie, das Risiko für einen plötzlichen Herzstillstand zu verringern. „Bisher durften Träger eines solchen CRT-D nicht mittels MRT untersucht werden, weil für sie die Gefahr von Wechselwirkungen zwischen dem CRT-D- und dem MRT-System bestand“, erklärt Oberarzt Dr. Axel Volkmann.

„Die kardiale Resynchronisationstherapie ist eine wichtige Therapieoption, die nachweislich das Sterberisiko verringert und die Lebensqualität erhöht. Patienten, die zur Behandlung ihrer Herzschwäche eines der neuen, MRT-fähigen CRT-D-Systeme erhalten, bleiben nun nicht mehr von MRT-Scans ausgeschlossen –eine Untersuchung, die für uns als Ärzte bei der Erkennung und Behandlung anderer zugrunde liegender, potenziell lebensbedrohlicher Erkrankungen (zum Beispiel Schlaganfall, Krebs) von entscheidender Bedeutung ist“, berichtet Dr. Achim Gutersohn, Chefarzt der Vechtaer Kardiologie. „Wir freuen uns, hierbei in der Region Pionierarbeit zu leisten, um die Versorgung von Patienten mit Herzinsuffi-zienz zu verbessern“, so Dr. Claudia Fröhling, Leitende Oberärztin der Kardiologie. Ob das MRT-fähige CRT-D-System für Patienten in Frage kommt hängt von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Grunderkrankung ab. „Wir beleuchten dies ausführlich in einem persönlichen Gespräch mit dem Patienten und suchen das für ihn individuell optimale Gerät heraus“, beschreibt die Kardiologin die Vorgehensweise.

Das neue MRT-fähige CRT-D-System von Medtronic ermöglicht MRT-Untersuchungen aller Körperregionen ohne jegliche Einschränkungen in Bezug auf die Positionierung des Patienten. Diese neue Generation ist auf die Optimierung der CRT-Behandlung ausgelegt.

Die CRT-Therapie ist nicht nur ein wesentlicher Behandlungsschwerpunkt in der Abteilung für Kardiologie des St. Marienhospitals sondern schon seit mehreren Jahren auch eine besondere Kompetenz der Vechtaer Herzspezialisten in der Region. Bei der Implantation der CRT-Systeme werden alle modernen Technologiefortschritte in der Implantationstechnik angewandt, die das Einsetzen von CRT-Systemen in den letzten Jahren deutlich verbessert und vereinfacht haben.

Hintergrundinformationen zur CRT-Therapie:
Bei einer schweren Herzschwäche verbessern sich manchmal trotz einer optimalen Behandlung mit Medikamenten die Beschwerden nicht. Für bestimmte Herzinsuffizienz-patienten, die zusätzlich einen so genannten Linksschenkelblock (Reizleitungsstörung) im EKG haben, besteht die Möglichkeit der kardialen Resynchronisationstherapie. Dieser Schrittmacher korrigiert die Reizleitungsstörung, indem er die beiden Herzkammern gleichzeitig stimuliert. Durch die elektrische Stimulation wird das Zusammenziehen des Herzmuskels wieder koordiniert und das Zusammenspiel der beiden Herzkammern somit wieder hergestellt (das heißt resynchronisiert).